Artikel: Eintrag Kräuterlexikon: Lavendel
Eintrag Kräuterlexikon: Lavendel
Heute in unserem Kräuterlexikon: Der Lavendel. Zweifelsohne eine weitläufig bekannte Kräutersorte, die sich nicht nur wegen ihrer violetten Blüten, sondern auch wegen dem lieblichen Geruch höchster Beliebtheit erfreut. Wegen seiner pflegeleichten und anspruchslosen Eigenschaften ist der Lavendel in vielen Gärten zu finden. Die beruhigende und einschlaffördernde Wirkung des macht ihn auch als Tee oder Kräuterbad beliebt. Wer selbst anbauen und verwenden möchte ist hier genau richtig. Alles Wissenswerte zu Beginn in der Faktenbox:
Faktenbox
Indoor: März Outdoor: Mai
Juni – September
Mitte Juli – Anfang August
sonnig; trockener, nährstoffarmer und durchlässiger Boden
Einschlafprobleme, Unruhezustände, Aufgeregtheit, Stress, leichte Verdauungsbeschwerden
Inhaltsverzeichnis
- Geschichte
- Vorkommen
- Merkmale des Lavendels
- Lavendel selbst anbauen – das gilt es zu beachten
- Säen
- Pflegen
- Ernten
- Weiterverarbeitung
- Überwinterung
- Anwendung & Wirkung
- Erkältungszeit Kräuterbadekissen 3er Pack
Geschichte
Bereits die alten Römer wussten die Wirkung des Lavendels einzusetzen. So verwendeten sie die blau-violetten Blüten, als duftenden Badezusatz. Daraus entstand auch der Name, der sich aus der lateinischen Übersetzung des Wortes „lavare“ = waschen ergab.
Vorkommen
Der Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler. Es gibt mehr als 30 verschiedene Arten. Vor allem im Mittelmeerraum insbesondere in Griechenland, Südfrankreich und Italien, wächst und gedeiht der Lavendel in trockenen, sonnigen und kalkhaltigen Böden. Hauptanbaugebiet ist die französische Provence, in der sich die violetten Felder erstrecken soweit das Auge reicht.
Merkmale des Lavendels
Der Lavendel ist ein mehrjähriger Halbstrauch. Ein Halbstrauch deshalb, da die Pflanze unten verholzt und die Triebe nicht verholzt sind. In mediterranen Gegenden wird der Halbstrauch bis zu 1,40 Meter groß werden. Hierzulande wächst die Pflanze aufgrund des Klimas lediglich auf bis zu 1 Meter an. Zwischen Juni und September steht der Lavendel in der Blüte. Die auffallend violetten Blüten versprühen mit den jungen Blättern des Triebs den wohlriechenden Duft, welcher Gärten den typisch mediterranen Flair verleiht.
Ein weiterer großer Vorteil des Lavendels ist, dass Nacktschnecken den Duft nicht mögen. Er dient also als natürliche Schädlingsabwehr und ist dadurch bestens als Einfassung für den Kräutergarten geeignet. Trotzdem bietet die üppige Blüte viel Nahrung für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Lavendel selbst anbauen – das gilt es zu beachten
Säen
Der Lavendel liebt sonnenüberflutete, nährstoffarme und durchlässige Böden. Je nachdem wo gesät werden soll gibt es kleine Unterschiede. Am Fensterbrett angezüchtet, kann bereits im Februar – März mit der Aussaat begonnen werden. Es gilt zu beachten, keine handelsübliche Blumenerde zu verwenden, da diese zu nährstoffreich ist. Wer draußen Aussät sollte beachten, dass es nachts keinen Bodenfrost mehr hat. Wer im Mai aussät, ist auf der sicheren Seite. Die Keimung erfolgt am besten bei Licht, daher sollte der Samen nur 0,5 Zentimeter tief in den Boden gedrückt werden. So bekommt er die ganze Kraft der Frühjahrssonne und man kann sich bald an den ersten kleinen Sprösslingen erfreuen.
Pflegen
Die Anspruchslosigkeit des Lavendels ist auch bei der Pflege von Vorteil. Er benötigt kaum Düngung, es reicht einmal jährlich mit Kompost zu düngen. Sofern im Topf oder Kübel gepflanzt wird, sollte etwas häufiger gedüngt werden. Durch die mediterrane Herkunft ist der Lavendel auch an längere Trockenphasen gewöhnt. Er sollte also nur gegossen werden, wenn die Erde stark ausgetrocknet ist. Beim Gießen gilt: Weniger ist mehr. Wird zu viel gegossen schädigt das den die Wurzeln und macht sie anfällig für Krankheiten.
Ernten
Der richtige Erntezeitpunkt ist nicht einfach zu bestimmen. Die Blüten des Lavendels sollten vorher genau betrachtet werden. Sobald sich ein Teil der Blüten bereits öffnet, während andere Knospen noch geschlossen bleiben, ist der richtige Zeitpunkt für die Ernte. Zwischen Mitte Juli und Anfang August ist es in der Regel soweit. Geerntet werden sollte mit einem scharfen Messer oder einer Schere. Dazu gilt es nochmals genau die Pflanze zu betrachten und darauf zu achten, wo die grünen Triebe beginnen. Knapp oberhalb sollte abgeschnitten werden. Der verholzte untere Teil ist wichtig für die Überwinterung und den erneuten Austrieb. Um die Blüten auch längerfristig verwenden zu können, sollte in der Mittagssonne geerntet werden. Wird der Lavendel feucht geerntet, ist er anfällig für Schimmel.
Weiterverarbeitung
Können nicht gleich alle frisch geernteten Blüten verwendet werden, eignet sich der Lavendel auch bestens zur Trocknung. Dazu die geernteten Triebe Büschelweise mit einem Gummi zusammenbinden und kopfüber an einem warmen, trockenen und dunklen Ort aufhängen. Eine gute Luftzirkulation und wenig Sonneneinstrahlung sind wichtig, um die natürlichen ätherischen Öle zu schützen.
Überwinterung
Die Ernte des Lavendels im Spätsommer ist auch direkt Vorbereitung für die Überwinterung, denn die Ernte ist zugleich auch Rückschnitt der Pflanze. Grundsätzlich gilt der Lavendel als winterhart. Trotzdem bietet es sich an mit grobem Mulch, Stroh oder Laub die Pflanze abzudecken und so vor längeren Kältephasen zu schützen. Sofern das Kraut im Topf überwintert, sind unbeheizte aber frostfreie Kellerräume bzw. Garagen der richtige Platz.
Anwendung & Wirkung
Nicht nur als Zierpflanze ist der Lavendel beliebt, auch in der wegen der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten hat die Kräutersorte eine lange Tradition. Die Pflanze ist derart vielseitig, dass er nahezu in jedem Bereich eingesetzt werden kann. Ob in Kosmetika, in Gewürzen, Tees oder Bädern. Überall steht Lavendel auf der Zutatenliste.
So wirkt der Lavendel:
- Einschlaffördernd
- Beruhigend
- Krampflösend
- Antibakteriell
- Harntreibend
Deshalb ist der Lavendel beliebt beim Einschlafen und Entspannen.
Die Anwendung kann innerliche sowie äußerlich erfolgen. Ein Tee mit einem Teelöffel (ca. 2 Gramm) Lavendelblüten und einer Ziehzeit von 5 Minuten hilft, sich zu entspannen und angenehm in den Schlaf zu finden. Ebenso trägt ein abendliches Kräuterbad mit ca. 40 Gramm der blau-violetten Blüten eingewickelt in ein Mull- oder Leinentuch zur Entspannung bei.
Auch bei unruhigen Babys und Kindern haben sich die violett-blauen Blüten bewährt. Dazu einfach ein natürliches Lavendel-Duftsäckchen in der Nähe des Kopfkissens platzieren.
Hinweis: Unser Kräuterlexikon kann nicht den Besuch beim Arzt ersetzen. Ziehe bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden immer deinen Arzt zu Rate.
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