Kräuterbad.
Baden soll wieder natürlicher werden! Das haben wir uns mit unseren Kräuterbädern ganz groß auf die Fahne geschrieben. Wenn man sich die Inhaltsstoffe herkömmlicher Badezusätze durchliest, hat man ja schon fast das Gefühl man arbeitet in einem Chemielabor. Die natürliche Kraft der Kräuterbäder hingegen ist etwas in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht!
Alte Tradition – moderne Denkweise
Die Schlaghose, die Lederjacke, Plateau-Schuhe haben eines gemeinsam, sie sind wieder modern. Von Tradition kann aber noch keine Rede sein, dazu sind die Produkte noch zu jung. Da stellt das Kräuterbad, die Modekollegen eindeutig in den Schatten. Die Tradition geht bis ins 16. Jahrhundert vor Christus zurück. Die Ägypter hielten zum ersten Mal die Kräuter und deren Wirkungsweisen fest. Auch bei den alten Germanen, Römern, Griechen und vielen indigenen Stämmen gehörten Kräuterbäder zum Standardrepertoire. In der traditionell chinesischen Medizin (TCM) und der indischen Gesundheitslehre (Ayurveda) spielen Kräuterbäder noch heute eine wichtige Rolle. Kräuter dienen seit jeher in verschiedensten Kulturkreisen als natürliche Reinigungsform. Das wollen wir Wiederbeleben und wenn es die Schlaghose geschafft hat, stehen die Chancen nicht schlecht. Zurück zu den Wurzeln ist also das Motto, im wahrsten Sinne des Wortes. Aber nicht nur zu den Wurzeln, sondern auch zu den Blättern, Blüten und Stängeln.
Aber warum moderne Denkweise?
Kurz und knapp. Nachhaltigkeit! Gut, dieser Begriff findet sich jetzt zugegebenermaßen in keinem der Geschichtsbücher. Muss er sich auch nicht, denn zu diesen Zeiten gab es noch keine künstlichen Zusatzstoffe. Die reine Kraft der Natur in der Badewanne war damals das Motto. Heute zeigt sich ein ganz anderes Bild. Die Liste an Zusatzstoffen in Badezusätzen ist endlos. Fast schon mehr Zahlen als Buchstaben, hochkonzentrierte Extrakte sowie Duft- und Aromastoffe soweit das Auge reicht. Rauskommt eine zähflüssige Soße, die im Stile eines Chemielaboranten durch die Dosierung in der Verschlusskappe dem Bad zugegeben wird. Die Warnhinweise sprechen für sich. Es fehlt nur noch der Rauch, dann wäre das Chemielabor komplett. Das finden wir ein bisschen traurig, da uns die Natur eigentlich so vieles bietet.
Rein in die Chemiebrühe oder auch: Lust auf ein Bad?
Die Zusatzstoffe sind aber nicht nur gefühlt eine Belastung, sondern werden zu einem immer größeren Problem für Mensch und Umwelt. Kosmetika, wozu auch einige Badezusätze zählen, sind davon besonders betroffen. Insgesamt gibt es nämlich über 10.500 Substanzen die in Kosmetikprodukten erlaubt sind. Einige davon sind hormonell wirksame Chemikalien. Diese wirken im Körper wie natürliche Hormone und werden unter anderem für Krebserkrankungen wie Brust-, Prostata-, oder Hodenkrebs verantwortlich gemacht. Vor allem bei Ungeborenen, Kleinkindern und Pubertierenden können die Stoffe zu gefährlichen Entwicklungsproblemen führen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat zu diesem Thema bereits im Jahr 2013 eine umfangreiche Studie veröffentlicht und dazu 60.000 Kosmetik-Produkte auf dem deutschsprachigen Markt ausgewertet, mit erschreckenden Ergebnissen. Ca. 30% der getesteten Körperpflegeprodukte sind mit hormonell wirksamen Stoffen belastet. Dazu kommt auch noch eine nicht unerhebliche Zahl an Duft-, und Aromastoffen, die im Verdacht stehen Allergien auszulösen.
Aus dem Auge aus dem Sinn? Der Weg über die Kläranlage zurück auf den Teller
Wenn es das jetzt wenigstens schon gewesen wäre. Nein, leider nicht. Dazu kommt auch noch die unmittelbare Auswirkung auf die Umwelt. Abwasserverschmutzung ist hier das Stichwort. Durch die Benutzung herkömmlicher Badezusätze mit der gesamten Palette an Duft-, Aroma-, und hormonell wirksamen Stoffen gelangen diese Substanzen einerseits in den Körper, andererseits aber auch durch den Abfluss in die Kläranlagen. Diese Partikel stellen unser Abwassersystem vor große Probleme. Hormonell wirksame Substanzen können im Klärsystem nämlich nur unzureichend abgebaut werden und gelangen so wieder in unser Ökosystem zurück. Schließlich leiten die Kläranlagen das vermeintlich geklärte Wasser wieder in die umliegenden Fließgewässer. So lassen sich die Rückständer der hormonell wirksamen Substanzen auch in Fischen nachweisen und gelangen so wieder auf unseren Teller. So schließt sich der natürliche Kreislauf also wieder. Und das obwohl die Natur eigentlich alles für eine natürliche und nachhaltige Pflege bereithält.
Kräuterbäder – der Tee für das angeschlagene Abwassersystem
Wir haben jetzt lange genug darüber gesprochen, inwieweit die bedenklichen Stoffe den Menschen und die Umwelt betreffen. Jetzt wieder zurück zu den Kräuterbädern und dem Thema Nachhaltigkeit. Als Kräuterliebhaber mit Blick für die Umwelt versuchen wir mit unseren Kräuterbädern einen nachhaltigen Beitrag für die Umwelt und die natürliche Pflege zu leisten. Das die Experten des Bund Naturschutz sich im Zuge der vorher bereits zitierten Studie auch für die Verwendung von Kräutern als Badezusatz aussprachen, bekräftigt uns natürlich noch mehr. Diese empfehlen nämlich als Alternative zu herkömmlichen Badezusätzen einfach eine Hand voll Kräuter in das Badewasser zu geben und so das Abwassersystem zu entlasten. Die Nachhaltigkeit findet also auch wieder Einzug in die Badewanne, das finden wir toll. Und wenn wir fertig sind mit unserem Bad? Dann kippen wir im übertragenen Sinne eine Tasse Tee den Abfluss hinunter. Nachhaltiger geht’s nicht.
Natürlich Natur – Vielfalt vom Feld oder Wegesrand für dein Kräuterbad
Vor allem stehen die natürlichen Badezusätzen ihren synthetischen Kollegen in nichts nach. Es gibt eine enorme Vielzahl an Kräutern mit unterschiedlichsten Wirkungsweisen. Schaut dazu am Besten mal in unserem Kräuterlexikon vorbei, da stellen wir euch alles Wissenswerte zu den einzelnen Kräuterarten zusammen. Einen kleinen Überblick über die gängigsten Kräuter und deren Einsatzzweck, findet ihr in der nachfolgenden Tabelle:
Kräuter | Wirkung | Verwendung als |
Kamille | Beruhigend, krampflösend, schmerzlindernd | Entspannungsbad, Baby- & Kinderbad |
Lavendel | Beruhigend, schlaffördernd, entzündungshemmend | Erkältungsbad, Entspannungsbad, Gute-Nacht-Bad |
Pfefferminze | Anregend, erkältungslindernd, antibakteriell | Erkältungsbad |
Salbei | Entzündungshemmend, harntreibend, antibakteriell | Erkältungsbad |
Baldrian | Beruhigend, entspannend, schlaffördernd | Gute-Nacht-Bad |
Brennnessel | Blutreinigend, blutbildend, stoffwechselfördernd | Entspannungsbad, Detoxbad |
Rosmarin | Entspannend, entzündungshemmend, krampflösend | Regenerationsbad, Entspannungsbad |
Jasmin | Energetisierend, aphrodisierend | Pärchenbad |
Frauenmantel | Blutreinigend, harntreibend, krampflösend | Frauenbad |
Thymian | Anregend, antibakteriell, schleimlösend | Erkältungsbad |
Die Liste lässt sich noch ewig weiterführend schließlich gibt über 1.000 Nutzkräuter für verschiedenste Einsatzzwecke. Ihr könnt die Kräuter auch nach Belieben kombinieren. Mehr als 5 Kräuter pro Kräuterbad sollten aber nicht verwendet werden.
Einatmen, Ausatmen… Entspannung pur, Natur pur. Die Wirkungsweise von Kräuterbädern.
Jetzt könnten wir der totalen Esoterik verfallen und seitenweise über innere Reinigung und dergleichen philosophieren. Das machen wir aber nicht, da jeder sein Bad in seiner individuellen Art genießt, da gibt es kein Allgemeinrezept, wie ein Bad die bestmögliche Wirkung entfacht. Der eine liest ein Buch, der andere hört Musik und wieder ein anderer macht einfach die Augen zu und genießt den Moment. Wir sagen daher nur, genießt euer Bad, wie ihr es am Liebsten habt.
Wir bleiben bei den Fakten und die sagen, dass die natürlichen Wirkstoffe durch die Haut bzw. die Nase aufgenommen werden. Ein Kräuterbad wirkt also doppelt. Ätherische Öle werden über die Nasenschleimhaut und die natürlichen Wirkstoffe der Kräuter über die Poren der Haut aufgenommen. Es gibt trotzdem Dinge, die man bei der Anwendung eines Kräuterbades beachten sollte:
- Genießt das Bad bei ca. 35 bis 38° Celsius. Bei höheren Temperaturen verliert die Haut wertvolle Fette und die Poren beginnen Schweiß abzugeben, was die Wirkstoffaufnahme verringert
- Eine Badedauer von 15-20 Minuten ist optimal. Längere Bäder können zu Kreislaufbeschwerden führen und den natürlichen Schutzmantel der Haut angreifen
- Vor dem Bad die Verträglichkeit der Kräuter prüfen. Wer an Allergien, Unverträglichkeiten oder anderen Beschwerden leidet, holt am Besten vorab hausärztlichen Rat ein, welche Kräuterbäder geeignet sind.
Wer diese Anwendungshinweise beachtet, kann ein erholsames und wirksames Kräuterbad bedenkenlos genießen. Aber wie komme ich jetzt überhaupt zu einem Kräuterbad?
Die letzte Frage: Kräuterbad selber machen oder kaufen?
Beides ist möglich und es gibt für beide Entscheidungen Argumente. Wer sich selbst ein Kräuterbad selbst machen möchte, benötigt getrocknete Kräuter und einen Leinenbeutel oder ein Mulltuch. Welche Kräuter für das DIY-Kräuterbad verwendet werden liegt ganz an dem gewünschten Einsatzzweck. Weitere Informationen findest du in unserem Kräuterlexikon auf unserem Kräuterblog. Dort findet ihr Informationen darüber, welche Kräuter für ein Bad geeignet sind, sodass ihr bedenkenlos euren selbstgemachten Badezusatz verwenden könnt. Die Kräuter werden einfach in das Tuch bzw. den Beutel gegeben und anschließend mit einer Kordel verschlossen. Das selbstgemachte Kräuterbad einfach in das einlaufende Badewasser geben und anschließend genießen.
Wenn ihr ohne eigenen Aufwand trotzdem ein natürliches Kräuterbad genießen wollt, könnt ihr natürlich auch auf den Kauf zurückgreifen. Mittlerweile kommen aber selbst bei Kräuterbädern chemische Zusätze, wie Duft- und Aromastoffe zum Einsatz. Achtet also unbedingt auf die Inhaltsstoffe, um nicht nur euch selbst, sondern auch der Umwelt etwas Gutes zu tun. Bei unseren Kräuterbädern könnt ihr euch sicher sein, dass ihr immer 100% natürliche Kräuter, 0% künstliche Inhalts-, Duft- und Konservierungsstoffe und 100% zertifizierte Qualität bekommt. Darauf achten wir, aus Überzeugung.